Sitzbadewanne

Im Badezimmer gibt es oft die Überlegung, eine Badewanne oder eine Duschkabine zu installieren. Beides ist oft aus Platzmangel nicht möglich, eine Entscheidung aber nicht immer für alle in der Wohnung lebenden ein guter Kompromiss. Möglich wäre es, eine Badewanne aufzustellen, die mit einer Verkleidung versehen ist, und dann innerhalb dieser Wanne ein Duschpaneel einzubauen. Das wird vielfach gemacht, und es gibt auch schon fertige Bausätze zu kaufen, die aus einer Badewanne und einer Dusche als Einheit bestehen.

Anders wird es, wenn man älter wird und unter Behinderungen leidet, so zum Beispiel beim Gehen. Viele Senioren schaffen es dann nicht mehr, den hohen Rand der Badewanne zu übersteigen. Und auch in der Dusche gibt es Probleme: Klar kann man einen Duschhocker benutzen, es gibt sogar Rollatoren für die Wohnung, die kann man mit ins Badezimmer nehmen und sich dann sitzend am Waschbecken waschen. Und teilweise sind diese Gehhilfen auch dazu geeignet, in der Duschkabine genutzt zu werden.

Eine Sitzbadewanne

Allerdings nutzt das alles nicht viel, wenn zu den Problemen mit dem Gehen auch noch Probleme mit dem Gleichgewicht kommen. Und auch bei Pflegefällen entstehen diverse Probleme: Der Pfleger hat es bei der Dusche schon schwer genug, seinen Schützling ordentlich zu waschen, in einer normalen Badewanne ist es fast unmöglich. Sollte diese Wanne auch noch mit einer Duschabtrennung ausgestattet sein, kommt er kaum noch heran.

Weder beim Duschen im Stehen, noch beim Baden in halb liegender Stellung kann er schützend eingreifen, wenn es Problem gibt. Eine Lösung wäre vielleicht eine Badewanne mit Tür, aber auch hier bleiben die Probleme bestehen: Das Aufstehen fällt schwer, selbst wenn in dieser Badewanne mit Tür ein fester Sitz eingebaut ist, und Hilfe ist nur beschränkt von der Seite möglich. Es gibt für Badewannen einen sogenannten Lift, auf den man sich setzen kann und der dann nach unten abgelassen wird. Wer schon einmal diese angsterfüllten Blicke eines pflegebedürftigen Seniors gesehen hat, wenn der Lift in Betrieb genommen wird, der wird darauf ganz schnell wieder verzichten.

Bei leichten Beschwerden mag er vielleicht gut zu gebrauchen sein, bei sehr unsicheren Beinen eher nicht.

Und dafür gibt es die reinen Sitzbadewannen. Diese sind nur halb so lang wie herkömmliche Wannen im Badezimmer, haben meistens eine eingebaute Tür und einen fest installierten Sitz. Rutschsichere Flächen auf den Sitz und dem Wannenboden sorgen für mehr Sicherheit, und vor allem kann man von vorne mit beiden Händen beim Aufstehen helfen. Da diese Sitzbadewannen in der Regel etwas höher sind als normale Badewannen, ist auch der Körper in der Höhe besser vom warmen Badewasser umgeben. Durch den Sitz muß sich auch kein Pfleger so tief bücken als in einer Badewanne, in der man eher liegt.

Oftmals gibt diese Sitzbadewanne dem Gehbehinderten erst die Möglichkeit, selbstständig ohne fremde Hilfe ein Bad zu nehmen. Ausreichende Griffe zum Festhalten vorausgesetzt, kommt man bei dieser Badewanne am besten alleine klar. Denn der Einstieg ist durch die eingebaute Tür eher niedrig, festhalten kann man sich an dem hohen Wannenrand ganz gut beim hinsetzen, und durch die kürze der Wanne sind auch die Armaturen immer in Griffweite. Selbst Haare waschen ist in solch einer Wanne mit beiden Händen möglich: man sitzt ja eher aufrecht und kann nicht so schnell wegrutschen wie in liegender Position einer herkömmlichen Badewanne.

Die Sitzbadewanne mit Zubehör

Einige Anbieter haben ein reichliches Zubehörprogramm im Angebot, von dem man sicherlich nicht alles unbedingt braucht. Ganz gerne werden Sitzbadewannen mit Massagedüsen eingebaut: Hier ist aber auch ein entsprechender elektrischer Anschluß notwendig. Durch diese Unterwassermassage wird der Körper belebt und ersetzt die sonst kostenintensive Massage von einem Menschen. Radio, Lichttherapie und noch viel mehr kann man bei seiner Sitzbadewanne mit ordern, wird aber oftmals nicht unbedingt gebraucht.

Ein schönes baden im Sitzen, vielleicht auch mit einer Unterwassermassage, bringt vielen Senioren wieder eine gewisse Selbstständigkeit und Freiheit zurück. Abgesehen davon, daß das alles ganz privat und intim geschieht, wenn kein externer Helfer mehr notwendig ist.

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